Wir untersuchen in unserem Projekt SchulQuartierCheck, wie stark der Verkehr im Schulumfeld Menschen und Umwelt belastet.
Die Ergebnisse der Untersuchung sollen dann in Handlungsempfehlungen für zukunftsfähige SchulQuartiere einfließen und Vertreter:innen von Kommunen zur Umsetzung vorgeschlagen werden.
Zudem können die entwickelten Maßnahmen auch im Rahmen von Citizen Science– und Civic Tech-Projekten von den Bürger:innen selbst umgesetzt werden, z.B. in einer Kollaboration von Schüler:innen, Anwohnenden und organisierter Zivilgesellschaft wie z.B. dem BVSC.
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Im Umfeld von Schulen kommt es zu den regulären Schulzeiten bei Schulbeginn und -ende zu einem zyklisch stark erhöhten Verkehrsaufkommen, da die Kinder/Jugendlichen und Lehrkräfte zur Schule kommen bzw. die Schule verlassen.
Viele Kinder werden von ihren Angehörigen mit dem Auto zur Schule gebracht und abgeholt (insbesondere an Grundschulen oder spezialisierten Schulen mit großem Einzugsbereich). Jugendliche fahren häufig selbst mit dem PKW z.B. zu Berufsschulen oder Gymnasien.
Die Gründe für die Nutzung des Autos können dabei sehr unterschiedlich sein, wie z.B. Sicherheitsbedenken der Eltern, langwierige oder umständliche Anfahrt mit dem ÖPNV, das Alter und/oder der Gesundheitszustand der Kinder und vieles mehr.
Diesen nachvollziehbaren Gründen stehen Auswirkungen auf die Anwohner:innen und die übrigen Verkehrsteilnehmenden gegenüber. So sind diese Gruppen während der Schulanfangs- und -endzeiten, also mindestens zweimal täglich, einer deutlich erhöhten Lärm- und Schadstoffbelastung durch motorisierte Fahrzeuge ausgesetzt.
Unbegleitete Kinder sowie andere Fußgänger:innen und Radfahrer:innen sind einem erhöhten Unfallrisiko ausgesetzt, da die PKW von den Eltern oft in Eile auf Geh- und Radwegen oder in zweiter Reihe geparkt und dabei andere Verkehrsteilnehmende übersehen werden. Je nach Lage der Schule kommen Busse und Straßenbahnen wegen der auf der Fahrbahn abgestellten Fahrzeuge nicht mehr durch. Verspätungen für die Fahrgäste sind die Folge.
Welche Alternativen gibt es?
Einige Städte versuchen der Situation mit temporären Zufahrtsbeschränkungen zu den Schulquartieren, mit Schülerlotsen oder Bußgeldern zu begegnen. Andere versuchen, mit der Wiedereinführung von Schulbussen eine Alternative zu bieten. Doch sind das Lösungen, die eine Ausgewogenheit der verschiedenen Interessen und Bedürfnislagen schaffen können?
Wir als Bundesverband Smart City e.V. (BVSC) haben uns darum folgende Fragen gestellt:
- Kennen wir überhaupt die relevanten Interessen der Akteur:innen?
- Verfügen wir derzeit über eine ausreichende Datenlage, um zuverlässige Aussagen über die tatsächliche Belastung zu treffen?
- Wollen wir über Verbote oder eher über Angebote aktiv werden?
- Und gibt es vielleicht Lösungen, die mit intelligenter datenschutzkonformer Digitalisierung erreicht werden können?
Um auf diese Fragen Antworten zu finden, haben wir das Projekt SchulQuartierCheck gestartet.
Wie gehen wir vor?
Unser Weg ist:
- Bedürfnisse/Meinungen der betroffenen Personen ermitteln
- im Umfeld ausgewählter Pilot-Schulen wissenschaftlich fundiert messen
- transparent auswerten und die Ergebnisse öffentlich zugänglich machen
Was machen wir mit den Ergebnissen?
Wir wollen die Ergebnisse nutzen, um gemeinsam mit Spezialist:innen unterschiedlicher Fachrichtungen geeignete Maßnahmen für lebenswerte Schulquartiere zu entwerfen und in die politische Diskussion einzubringen.
Das können wir nur mit der Unterstützung aller Interessengruppen, also von Schüler:innen, Eltern, Lehrkräften, Schulleitungen, Anwohner:innen, Passant:innen, etc.
Darum laden wir diese Gruppen herzlich ein, sich aktiv zu beteiligen und ihre Perspektiven einzubringen:
Schritt 1: Bedürfnisse/Meinungen der betroffenen Personen ermitteln
Mit einer webbasierten Befragung wollen wir herausfinden, wie die verschiedenen Interessengruppen die Situation im Schulquartier wahrnehmen, was aus ihrer Sicht die Beweggründe für den Transport mit dem Auto sind und welche Kriterien mögliche Alternativen erfüllen müssten, um tatsächlich nutzbar, umsetzbar und zielführend zu sein.
Schritt 2: im Umfeld ausgewählter Pilot-Schulen wissenschaftlich fundiert messen
Durch die Messung von Lärm und Luftqualität im Schulquartier ausgewählter Pilot-Schulen schaffen wir eine valide Datenbasis für die Analyse des Verkehrsgeschehens und der Umweltbelastung.
Dazu wünschen wir uns, dass engagierten Schüler:innen z.B. im MINT-Unterricht die Mess-Stationen zur Lärm- und Luftmessung an relevanten Orten aufbauen und die Messergebnisse interpretieren lernen.
Anwohner:innen werden gebeten, die Installation der Mess-Sensoren zu ermöglichen, indem sie eigene Außenflächen wie Balkone und Gärten für die Montage zur Verfügung stellen.
Weitere Messgrößen können z.B. das Verkehrsaufkommen oder Bewegungsmuster (ohne Personenbezug) sein.
Schritt 3: jederzeit transparent auswerten und die Ergebnisse zugänglich machen
Es erfolgt eine kontinuierliche, transparente und wissenschaftliche Auswertung der Ergebnisse. Die Ergebnisse der gesammelten Sensordaten fließen in den Prozess zurück, um gegebenenfalls neue Denkanstöße zu geben.
Die Messgrundlagen und Ergebnisse werden den Betroffenen zugänglich gemacht und gemeinsam Verbesserungspotenziale diskutiert. Abhängig von den Ergebnissen, dem Bedarf und den Beteiligten werden infolge Projekte für bessere Schulquartiere aufgesetzt.
Ihre Unterstützung für lebenswerte Schulquartiere der Zukunft ist gefragt!
Unser Projekt lebt von der Beteiligung der Betroffenen. Machen Sie mit:
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