Digital City Science – Wie intelligente Gebäude, urbane Daten und zirkuläres Denken schon heute die Städte von morgen gestalten
Lesedauer ca. 3 MinutenYou find the english version here ->
Wer sich für die Zukunft unserer Städte interessiert, sollte gerade jetzt einen Blick auf die HafenCity Hamburg werfen. Dieses ikonische Viertel – eines der größten innerstädtischen Entwicklungsgebiete Europas – steht nicht nur für Wohnungen am Wasser und glänzende Türme, sondern dient als lebendiges Labor dafür, wie wir intelligenter, nachhaltiger und gemeinschaftlicher leben können.
Im Zentrum dieser Bemühungen steht das Digital City Science-Team der HafenCity Universität. Ihr Auftrag geht weit über Einzelprojekte hinaus: Sie treiben zahlreiche Initiativen voran, die digitale Technologien nutzen, um urbane Systeme auf jeder Ebene zu verstehen, zu optimieren und zu transformieren. Ihre Arbeit umfasst eine Vielzahl innovativer Projekte, die datengetriebene Ansätze für Nachhaltigkeit, Zirkularität und urbane Resilienz erforschen.
Ein Sektor unter Druck – und bereit für Veränderung
Im September, beim #SmartCityDay2025, präsentiert die Digital City Science eine Vision, die erfrischend mutig und dringend notwendig ist. Der deutsche Immobilien- und Bausektor gehört immer noch zu den größten Verursachern von Treibhausgasen: Er steht für rund 35 % des gesamten Energieverbrauchs und erzeugt mehr als die Hälfte des deutschen Bruttoabfalls. Und obwohl der Begriff „Smart City“ in aller Munde ist, bleibt die Realität oft hinter den Erwartungen zurück: isolierte digitale Zusatzlösungen statt tiefgreifender systemischer Veränderungen.
Was also ist in der HafenCity anders?
Die Antwort: Durch diesen integrierten Ansatz erhalten Stadtplaner:innen, Bauträger und Bürger:innen Werkzeuge, um wirklich fundierte Entscheidungen zu treffen – von der Gestaltung von Energienetzen und der Flächenverteilung bis hin zu Klimaanpassung und gemeinschaftlichen Angeboten. Kurz gesagt: Daten werden zur gemeinsamen Sprache einer intelligenteren, grüneren Stadtentwicklung.
Anbindung an die europäische Kreislaufbewegung
Doch es geht noch weiter. Der ganzheitliche Ansatz von Digital City Science ist Teil einer größeren europäischen Bewegung für „zirkuläres Bauen“, die nicht nur den Energieverbrauch von Gebäuden neu denkt, sondern auch die Herkunft, Wiederverwendung und das Recycling der eingesetzten Materialien.
Über die Circ-Boost-Initiative – ein bedeutendes Innovationsprojekt mit 28 europäischen Partnerinstitutionen – zeigt das Team, wie Gebäudedaten Materialrückverfolgbarkeit und zirkuläres Design ermöglichen können, sodass Städte selbst zu regenerativen Systemen werden. Das Ziel von Circ-Boost ist es, die großflächige Einführung integrierter zirkulärer Lösungen im europäischen Bauwesen zu beschleunigen und mithilfe von Pilotprojekten zu zeigen, wie bessere Daten die Wiederverwendung und das hochwertige Recycling von Baumaterialien bei Sanierungen und Abrissen unterstützen können.
Ein Beispiel ist Kleiner Grasbrook, eine weitere ehrgeizige Projektentwicklung in Hamburg. Hier sind Gebäudedaten nicht nur ein Nebenprodukt, sondern eine strategische Ressource. Indem Personenbewegungen, Windströmungen, Lärmemissionen oder Sonneneinstrahlung sichtbar, vernetzt und nachvollziehbar gemacht werden, ermöglicht der Ansatz von Digital City Science ein bisher unerreichtes Maß an Flexibilität und Nachhaltigkeit in neuen Stadtquartieren.
Ihre Wirkung bleibt nicht auf Forschungs- und Entwicklungslabore oder Fachpublikationen beschränkt. Ob durch die Entwicklung analytischer Werkzeuge und urbaner Dashboards oder durch kreative Formate wie das „Data Café“ zur Vermittlung digitaler Kompetenzen – Digital City Science versteht digitale Bildung als gemeinschaftliche Aufgabe, die Architekt:innen, Planer:innen, Techniker:innen und vor allem die Bewohner:innen der Städte einbindet.
Genau diese interdisziplinäre, zukunftsorientierte Energie möchte der SmartCityDay 2025 verstärken. Das diesjährige Motto, „building GREEN NETWORKS“, ist mehr als nur ein Slogan: Es ist ein Aufruf, Forschung, Politik und lokale Innovation zu verbinden und unsere urbanen Ökosysteme auf Resilienz und Inklusion auszurichten.
Wer erfahren möchte, wie digitale Werkzeuge, zirkuläres Denken und kollaboratives Design das urbane Leben neu gestalten können, sollte die Arbeit von Digital City Science im Auge behalten. Sie fügen Gebäuden nicht nur „Intelligenz“ hinzu – sie verankern Intelligenz, Anpassungsfähigkeit und Nachhaltigkeit im Kern der Städte von morgen.
Und das ist erst der Anfang.
📍 Treffen Sie die Digital City Science beim #SmartCityDay2025 – oder nehmen Sie bereits jetzt in unser Event-Community Kontakt auf mit Annika Degen, Akif Ortak and Jacob Paulsen von der Digital City Science („Freund hinzufügen“) und vereinbaren Sie einen Termin für den Smart City Day.
🌐 Mehr erfahren Sie auf www.digital-city-science.de
Wenn Sie möchten, abonnieren Sie unsere Newsletter und folgen Sie uns in den Sozialen Medien: Mastodon LinkedIn Facebook Twitter YouTube Instagram
Alle Blog-Beiträge unter AKTUELLES sowie Foren-Beiträge und Kommentare geben die persönliche Meinung des/der jeweiligen Autors/Autor:in wieder und nicht zwangsläufig die des Bundesverband Smart City e.V. und/oder dessen Vorstands und/oder aller seiner Mitglieder.