Digitalisierung gemeinwohlorientierter Organisationen mittels Freier-Open-Source-Software (FOSS/FLOSS)

Lesedauer ca. 2 Minuten

Der Bundesverband Smart City e.V. hat das Projekt „Smart-Charities.net“ ins Leben gerufen und lädt andere gemeinwohlorientierte Organisationen dazu ein, gemeinsam ihre Bedarfe zu analysieren und die geeigneten Lösungen für die Digitalisierung zu evaluieren, Erfahrungen auszutauschen und Systeme gemeinsam aufzusetzen, zu betreiben und zu nutzen.

Kollaboration mittels Digitalisierung

© Artwork by Scott Maxwell, Creative Commons License Attribution-Sharealike Generic 2.0

 

Digitalisierung bietet Organisationen die Möglichkeit, Verwaltungsaufgaben, Öffentlichkeitsarbeit und interne Kommunikation einfacher und effizienter zu gestalten.

Somit kann die Digitalisierung gemeinwohlorientierte Organisationen u.a. in die Lage versetzen, in Krisensituationen den Betrieb aufrecht zu erhalten und dazu beitragen, den Schutz benachteiligter Personen sowie die Versorgung besonders gefährdeter Bevölkerungsgruppen zu gewährleisten.

Durch den Einsatz von Software-Applikationen für die Freiwilligenverwaltung und den digitalen Austausch können ehrenamtliche HelferInnen verwaltet, koordiniert und informiert werden.

Mittels Videokonferenz- und Kollaborations-Software können digitale Schulungen angeboten, Versammlungen mit zahlreichen Mitgliedern virtuell abgehalten und Abstimmungen rechtssicher online durchgeführt werden.

Da z.B. für Vereine die Bildung von finanziellen Rücklagen kaum möglich ist und in Krisenzeiten Einnahmen aus Spenden, Projektförderungen und Fundraising-Events wegbrechen können, lohnt es sich, den Einsatz kostenloser Freier-Open-Source-Software zu erwägen.

Auch hinsichtlich Datenschutz und Datensicherheit spricht einiges für Freie-Open-Source-Lösungen:
Das Bekanntwerden massiver Sicherheitslücken in proprietären Software-Produkten, der Warnhinweis der Berliner Datenschutzbeauftragten Maja Smoltczyk gegen gängige Produkte U.S.-amerikanischer Konzerne und nicht zuletzt die Erkenntnisse aus der NSA-Abhöraffäre können ausschlaggebend für die Entscheidung zugunsten von Freier-Open-Source-Software sein.

Denn nur Open-Source-Software ermöglicht Einblick in den Quelltext und somit die Überprüfbarkeit eines Computer-Programms auf Fehler, die unberechtigten Zugriff auf Daten ermöglichen oder auf bewusst eingebrachte, von Nutzer ungewollte Mechanismen wie Backdoors, die für politische oder wirtschaftliche Spionagezwecke verwendet werden könnten.

Der Einsatz von Freier-Open-Source-Software bietet nach Einschätzung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) “bedeutende strategische Vorteile“.

Es lohnt sich für gemeinwohlorientierte Organisationen also, über den Betrieb eigener Systeme auf Basis von Freier-Open-Source-Software nachzudenken.

Durch deren Einsatz können Sie sicherstellen, DSGVO-konform auf einem Server eines deutschen Telekommunikationsunternehmens zu arbeiten, das nicht nur in Bezug auf Produktions- und Entsorgungsketten konsequent auf Nachhaltigkeit setzt, sondern auch seinen Strom am Standort Deutschland von einem deutschen Ökostrom-Anbieter bezieht.

Die Vorteile einer Digitalisierung mittels Freier-Open-Source-Software zusammengefasst:

  • Anpassbarkeit, z.B. Erweiterung der Funktionalitäten (ohne Lock-in) entsprechend dem eigenen Bedarf und Schließung von Sicherheitslücken
  • keine Lizenzkosten
  • keine Werbung
  • Datenschutz und Daten-Souveränität, keine Verwertung der eigenen Daten durch dritte
  • weitestgehend ökologisch nachhaltige Wirkung

Aus der riesigen Auswahl an Freier-Open-Source-Anwendungen die geeigneten auszuwählen und mit diesen die gewünschten Systeme aufzusetzen und zu betreiben, ist aber kaum ohne IT-Fachwissen machbar und mit einem Aufwand verbunden, den insbesondere kleinere Organisationen nicht betreiben können.

Hierfür bietet der Bundesverband Smart City e.V. mit seinem Digitalisierungs-Projekt Smart-Charities.net Hilfestellung.

Gemeinwohlorientierte Organisationen, die Hilfe bei der Digitalisierung brauchen, können hier kostenlos für das Projekt Smart-Charities.net registrieren.

Auch IT-Fachleute, die sich ehrenamtlich einbringen möchten, sind ebenfalls eingeladen, sich an diesem Projekt zu beteiligen.

Alle Blog-Beiträge unter AKTUELLES sowie Foren-Beiträge und Kommentare geben die persönliche Meinung des/der jeweiligen Autors/Autorin wieder und nicht zwangsläufig die des Bundesverband Smart City e.V. und/oder dessen Vorstands und/oder aller seiner Mitglieder.

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Über Mirko de Paoli

Mirko de Paoli hat in über 25 Jahren als IT-Dienstleister u.a. Infrastruktur-Projekte für mittelständische Unternehmen begleitet, Enterprise-Webseiten, Software für die Luftfahrtindustrie sowie Softwareprodukte für Krankenhäuser und Kommunikationsunternehmen entwickelt, IoT-Projekte geleitet und als Repräsentant verschiedene Institutionen in der Öffentlichkeit vertreten. Seit vielen Jahren engagiert er sich privat und als Unternehmer ehrenamtlich für diverse gemeinnützige NGOs, wodurch er einen tiefen Einblick in deren Arbeitsweisen und Prozesse hat. Er ist seit 2016 als Mitglied des Bundesverband Smart City e.V. und seit Februar 2020 als dessen Vorstandsvorsitzender bestrebt, den technischen Fortschritt im Sinne einer nachhaltigen und somit zukunftsfähigen Entwicklung mitzugestalten, die maßgeblich die Zivilgesellschaft einbezieht und sich an den wirklichen Bedürfnissen der Menschen orientiert. Seit Februar 2021 vertritt Mirko de Paoli ehrenamtlich die Zivilgesellschaft im Dialogkomitee des Projektes „Dialog für Cyber-Sicherheit“ des BSI. (LinkedIn ->)